3dfx Interactive Voodoo5 6000 AGP

Seite 6 - Verbau des Systems

 

Nachdem der Betrieb der Karte endlich gesichert wurde, ist es an der Zeit, diese zusammen mit dem System in den dafür bestimmten Eye 950XB Profitower zu verbauen. Als Netzteile wurden neben dem Manson EP-925 Labornetzteil sowohl ein Channel Well Technology 300W als auch ein ToPower 320W getestet, die beide genügend Strom für den Betrieb der v5 6000 liefern. Unter die 300W Marke sollte man aber nicht gehen.

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Wenn man die Besonderheit dieser betriebsfähigen v5 6000 wirklich verstehen will, gehören auch noch einige Hintergrundinformationen zu diesem Exemplar selbst aufgedeckt. Man stelle sich diesen Prototypen vor, wie er eines Tages von Quantum3D herausgeschmuggelt wird, ohne in den Händen der amerikanischen v5 6000 Tester VMAN oder Clay Woodsen zu landen (dieses Exemplar trägt keine der üblichen Testnummern, nur das originale 3dfx Kärtchen). 

Irgendwann macht die Karte ihren Weg nach Deutschland, wo ein Versuch gestartet wird, die Karte mit einem externen Asus 19V Notebook Netzteil zu betreiben, mit dem Effekt, daß einige Bauteile der Karte durchbrennen, zu diesem Zeitpunkt ist noch unbekannt welche dies sind. Schließlich und endlich wird die Karte ohne Angabe des defekten Status von mir angekauft. Etwas später stellt die HiNT Corporation den bereits besprochenen Brückenchip zur Verfügung, der noch nicht eingesetzt werden kann.

Inzwischen wird vor Ort in Österreich bereits versucht, die Karte durch zusätzliche Elko's am VRM (Voltage Regulator Module) und einen neuen gesockelten BIOS-Chip instand zu setzen, leider ohne Erfolg. Die Karte saugt zwar Strom, postet aber nicht. Jetzt wird klar, daß dieses Exemplar schwerer beschädigt sein muß, als vorerst befürchtet.

Sechs Monate später wandert die Karte zurück nach Kalifornien, wo sie wieder zusammengeflickt und auf den aktuellen Stand gebracht wird. Schließlich und endlich kommt sie wieder nach Österreich zurück, um jetzt in dieses außergewöhnliche Testsystem eingebaut zu werden. 

Das hier eingesetzte Asus P3C-E würde zwar über einen AGP4x Pro Slot mit zusätzlicher Stromversorgung verfügen, dieser ist aber bis heute nicht sehr weit verbreitet, weswegen man sich bei 3dfx wohl auch gegen eine AGP Pro Version der Karte entscheiden mußte. So wählte man den Weg der externen bzw. intern zusätzlichen Energieversorgung über eine einfache +12V Leitung.

Der von mir umgeschriebene 3dfx Zettel verrät auch schon ein wenig über die Übertaktbarkeit der Karte: Stabiler Betrieb war mit bis zu 190MHz möglich, wobei der Standardtakt bei 166MHz liegt. Für eine VSA-100 Karte ein exzellentes Ergebnis, hier hat mit Sicherheit eine strenge Chip-Auslese stattgefunden. ich entschied mich für 183MHz als Test-Taktung, da man diese Taktfrequenz ursprünglich als Standardtakt für die Voodoo5 6000 angestrebt hatte. Die hier genannten Taktraten gelten übrigens sowohl für die vier VSA-100 Kerne, als auch die 128MB SDR-SDRAM, die auf der v5 6000 verbaut sind - hier handelt es sich eigentlich um auf exakt 166MHz spezifizierte Hyundai 6ns Bausteine. Möglicherweise wurden auch die Speicherbausteine selektiert, bestätigt ist dies jedoch nicht.

 

Zur Hitzeproduktion der Voodoo5 6000 AGP kann man nur eines sagen: Sie ist enorm. Diese Karte ist riesig, und dennoch extrem dicht verbaut, zudem sind VSA-100 Kerne nicht gerade für ihren besonders kühlen Betrieb bekannt. Irgendwo müssen die >60W ja aber auch hin, die von der Karte verschlungen werden. Speziell bei aktivem FSAA wird die Karte beinahe auf gesamter Länge brennheiss. Gute Gehäusebelüftung ist hier also auf jeden Fall anzuraten, sollte man eine dieser Perlen der Grafikkartenentwicklung in seine Finger bekommen.

Sehen wir uns nun den Betrieb unserer Schönheit unter Windows, die Spezifikationen des Testsystems und einen ersten Test an:

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