Wenn
man die Besonderheit dieser betriebsfähigen v5
6000 wirklich verstehen will, gehören auch noch einige
Hintergrundinformationen zu diesem Exemplar selbst aufgedeckt. Man
stelle sich diesen Prototypen vor, wie er eines Tages von Quantum3D
herausgeschmuggelt wird, ohne in den Händen der amerikanischen v5
6000 Tester VMAN oder Clay
Woodsen zu landen (dieses Exemplar trägt keine der üblichen
Testnummern, nur das originale 3dfx Kärtchen). Irgendwann
macht die Karte ihren Weg nach Deutschland, wo ein Versuch gestartet
wird, die Karte mit einem externen Asus 19V
Notebook Netzteil zu betreiben, mit dem Effekt, daß einige Bauteile
der Karte durchbrennen, zu diesem Zeitpunkt ist noch unbekannt
welche dies sind. Schließlich und endlich wird die Karte ohne
Angabe des defekten Status von mir angekauft. Etwas später stellt
die HiNT Corporation den bereits besprochenen Brückenchip zur
Verfügung, der noch nicht eingesetzt werden kann. Inzwischen
wird vor Ort in Österreich bereits versucht, die Karte durch
zusätzliche Elko's am VRM
(Voltage Regulator Module) und einen neuen gesockelten BIOS-Chip
instand zu setzen, leider ohne Erfolg. Die Karte saugt zwar Strom,
postet aber nicht. Jetzt wird klar, daß dieses Exemplar schwerer
beschädigt sein muß, als vorerst befürchtet. Sechs
Monate später wandert die Karte zurück nach Kalifornien, wo sie
wieder zusammengeflickt und auf den aktuellen Stand gebracht wird.
Schließlich und endlich kommt sie wieder nach Österreich
zurück, um jetzt in dieses außergewöhnliche Testsystem eingebaut
zu werden. Das
hier eingesetzte Asus P3C-E
würde zwar über einen AGP4x Pro Slot
mit zusätzlicher Stromversorgung verfügen, dieser ist aber bis
heute nicht sehr weit verbreitet, weswegen man sich bei 3dfx wohl
auch gegen eine AGP Pro Version der
Karte entscheiden mußte. So wählte man den Weg der externen bzw.
intern zusätzlichen Energieversorgung über eine einfache +12V
Leitung. Der
von mir umgeschriebene 3dfx Zettel verrät auch schon ein wenig
über die Übertaktbarkeit der Karte: Stabiler Betrieb war mit bis
zu 190MHz möglich, wobei der
Standardtakt bei 166MHz liegt. Für
eine VSA-100
Karte ein exzellentes Ergebnis, hier hat mit Sicherheit eine strenge
Chip-Auslese stattgefunden. ich entschied mich für 183MHz
als Test-Taktung, da man diese Taktfrequenz ursprünglich als
Standardtakt für die Voodoo5 6000
angestrebt hatte. Die hier genannten Taktraten gelten übrigens
sowohl für die vier VSA-100
Kerne, als auch die 128MB SDR-SDRAM,
die auf der v5 6000 verbaut sind - hier
handelt es sich eigentlich um auf exakt 166MHz
spezifizierte Hyundai 6ns Bausteine.
Möglicherweise wurden auch die Speicherbausteine selektiert, bestätigt ist dies jedoch
nicht. |