3dfx Interactive Voodoo5 6000 AGP

Seite 5 - Erster Betrieb

 

Wie wohl schon fast zu erwarten war, funktionierte die angestrebte Kombination nicht im mindesten. Ein Start des Systems mit dem Finger auf der HB1-SE66 resultierte nur darin, daß ich so schnell wie nur möglich den Stecker aus dem System zog, und meinen Finger unter fließendes Wasser halten mußte.

HB1-SE66 Cooling

Ein ärgerlicher Umstand, ausgerechnet das System der Wahl sollte also nicht funktionieren? Betriebsversuche in einigen i440BX "Natoma" Mainboards und einem i815EP "Solano" Board des B0 Steppings führten aber leider auch zu keinem Erfolg, hier überhitzte zwar die Brücke nicht, aber zum POST kam es eben auch in keinem Fall. Nachdem sich eine gewisse Mutlosigkeit breit machte, stand der Beschluß fest, etwas zu versuchen, das noch niemand mit einer so wertvollen Karte versucht hatte, nämlich den Betrieb in einem inkompatiblen Board, daß den Latch-Up verursachte. Grundlage für diese Idee sollte der links zu sehende Kühler sein, der primär das Durchbrennen des Brückenchips zu verhindern hatte. Ein gefährlicher Versuch, doch mit dieser neuen Idee schritt die Sache nun endlich vorwärts.

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Anmerkung: Die oben zu sehende Modifikation wird von H:O offiziell nicht empfohlen, da trotz aller Maßnahmen die Möglichkeit besteht, daß eine Voodoo5 6000 AGP durch diese Praktik Schaden nehmen könnte. Wenn ein Mainboard bekanntermaßen inkompatibel sein sollte, wäre es anzuraten, darum lieber einen Bogen zu machen, und ein neues Mainboard zu kaufen. Selbst wenn es sich um ein Asus P3C-E wie in diesem Fall handelt, bin ich nicht dazu bereit Garantie für die Funktionalität der Modifikation zu übernehmen - zu groß sind die Risiken. Wenn eine derartige Modifikation dennoch angestrebt wird, so empfehle ich Zwei-Komponenten Wärmeleitklebstoff oder Epoxydharz.

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v5 6000 P.O.S.T.

Geschafft: Nur ein Gefühl ist nahezu so erhebend wie jenes, eine Voodoo5 6000 AGP aus der Schachtel zu heben, und dies ist das Gefühl, dieses seltene Stück Geschichte posten zu sehen. Wir sehen hier, daß ein v5 6000 BIOS der Version 1.16 eingeflasht wurde. Das BIOS berichtet uns noch vom 128MB Speicherausbau der Karte, wonach es an den POST des System BIOS übergibt. Doch der kleine "Workaround" löste bei weitem nicht alle Probleme mit der v5 6000. Unter Windows und speziell in 3D Modi kam es nach der Treiberinstallation zu unerklärlichen, aber schwerwiegenden Grafikfehlern und Abstürzen. Diese Anomalien konnten schließlich durch einen Reset der ESCD bei jedem Neustart des Systems korrigiert werden.

ESCD - Enhanced System Configuration Data ist ein Bestandteil jedes System BIOS, der resettet werden kann. Die meisten BIOS'es bieten eine dementsprechende "Force ESCD Update" Funktion an, ansonsten muß man das BIOS einfach nur bei jedem Neustart betreten und die bestehenden Einstellungen abspeichern, um einen ESCD Reset zu erreichen. Danach läuft nicht nur die HB1-SE66 merklich kühler, auch besagte Stabilitätsprobleme verschwinden zur Gänze. Bevor ich zum Einbau des fertigen Testsystems schreite, noch eine kurze Liste der getesteten Mainboards:

  • Abit BX6 1.0 - i440BX "Natoma" - No POST

  • Abit BE6-II 1.1 - i440BX "Natoma" - No POST / No VGA Beep

  • Abit BX133-RAID - i440BX "Natoma" - No POST / No VGA Beep

  • Soyo 6BA+IV - i440BX "Natoma" - No POST / No VGA Beep

  • Abit ST6-RAID - i815EP-B0 "Solano" - No POST / No VGA Beep

  • Asus P3C-E - i820 "Camino" - POST und Betrieb mit HSF / ESCD Workaround

Einmal mehr wird der Prototypen-Charakter dieser Karte ersichtlich, denn kaum ein Mainboard scheint dazu in der Lage zu sein, die Karte zu betreiben. Auch aus dem AMD Lager kennt man ähnliche Berichte, ein Board, welches hier zuverlässig arbeiten soll ist die VIA KT333 Version des Soyo Dragon Lite. Kommen wir nun zur Bilddokumentation des fertigen Verbaus:

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