3dfx Interactive Voodoo5 6000 AGP

Seite 2 - Die Voodoo5 6000 AGP, Seite 1/2

 

Man kann sagen, was immer man will, aber das Gefühl, eine Voodoo5 6000 AGP aus einer Schachtel zu heben und das erste Mal in eigenen Händen zu halten is unbeschreiblich und dazu kann fast nur gesagt werden, daß es sich durch nichts sonst ersetzen läßt. Sehen wir uns nun eine Sammlung an Bildern zur Voodoo5 6000 an:

v5 6000 Collectionv5 6000 Frontv5 6000 Back

v5 6000 Frontv5 6000 with cablesv5 6000 VRM

v5 6000 SDR-SDRAMv5 6000 Stickersv5 6000 VSA-100 Back

Die links zu sehende v5 6000 zeigt schon auf Grund ihrer imposanten Erscheinung, daß sie sicherlich nicht für jeden Anwender geeignet gewesen wäre. Das Zielpublikum war definitiv eher eine kleine Ansammlung an Freaks, die man ferner als "Hardware Enthusiasten" kennt. Die Voodoo5 6000 AGP in der HiNT 3700-A Final Revision ist die bis heute einzige Consumer-Grafikkarte, die auf volle Gehäusebaulänge ausgelegt war. Die vier VSA-100 Kerne wurden enorm dicht verbaut, und in 16 Speicherchips fand eine für das Jahr 2000 ungewöhnliche Menge von 128MB SDR-SDRAM Platz.

Auf den Bildern sind auch ein leerer BIOS-Sockel, zwei kleine Zusatz-ELKO's sowie ein Kühler auf der HiNT HB1-SE66 Brücke zu sehen. Dies waren allesamt Versuche, die Karte zum Laufen zu bewegen, die anfangs leider nicht von Erfolg gekrönt waren. Auch eine von der HiNT Corporation zur Verfügung gestellte Brücke nutzte nicht viel, da das Verlöten eines Tiny-BGA Chips privat nicht möglich ist, und zu dieser Zeit nicht finanziell gestützt werden konnte. So wanderte die Karte erst einmal als Ausstellungsstück ins Regal, wo sie ungehindert bestaunt werden konnte, bis es mir eines Tages gelang, Kontakt zu einem ehemaligen 3dfx Mitarbeiter herzustellen, der hier nicht weiter namentlich genannt werden kann. Dieser verfügte über eine zum Verlöten eines Tiny-BGA Chips nötige BGA Reflow Machine.

Schließlich und endlich fand die Karte ihren Weg zurück in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie einen neuen BIOS-Chip, einen neuen HB1-SE66 Brückenchip und weitere Modifikationen erhielt, die später noch genauer diskutiert werden.

Man beachte auf den Bildern links auch die enorme Dichte der verbauten SMD-Elemente, sowie die beiden "Not for Resale" Aufkleber, die die Karte als Prototypen kennzeichnen. Auch zu erkennen: Die interne Stromversorgungsanschlüsse, die von Gary aus den oc.at Foren angebracht wurde. 

Wer die Beschaffenheit der Voodoo5 6000 AGP nicht im Detail kennt, wird sich jetzt vielleicht fragen, was es mit diesem Brückenchip auf sich hat. Nun, jeder VSA-100 steht explizit als eigenes PCI Gerät da, was eine Anbindung an den AGP im PCI66 Modus nicht einfach macht. Vor einem derartigen Problem stand schon Quantum3D, als man die ersten Single-Slot Voodoo²SLI Systeme auf den Markt brachte, denn jeder AGP/PCI Slot verträgt im Prinzip nur ein einzelnes PCI Gerät (Bei der v5 5500 wurde dieses Problem anders gelöst).

Die Lösung heißt Brückenchip - eine Einheit, die nach außen ein logisches PCI Gerät darstellt, nach innen aber einen Sub-PCI Bus zur Verfügung stellt, an den dann weitere Geräte angebunden sein können. Bei 3dfx entschied man sich zuerst für einen älteren Intel Brückenchip, der jedoch in dieser speziellen Anwendung am AGP Probleme machte, weswegen man schließlich und endlich auf die HiNT HB1-SE66 Brücke umgestiegen ist. Diese bietet einen PCI Bus für bis zu 4 Geräte bei 66MHz Bustakt - ideal also für eine Voodoo5 6000 AGP

Weiters mag man sich vielleicht über die intern angelöteten Stromstecker wundern, war doch die Voodoo5 6000 AGP auf eine externe Stromversorgung über das sogenannte Voodoo Volts Netzteil ausgelegt. Die interne Versorgung kann jedoch dank der dafür vorgesehenen Lötstellen ebenfalls genutzt werden, da viele moderne PC Netzteile enorm stabilen, glatten Strom liefern und daher zu bevorzugen sind.

Sehen wir uns nun die HiNT HB1-SE66 Brücke noch im Detail an:

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