Tualatin P-III S @ i440BX (S370, zweiter Teil)

Seite 9 - Benchmarks

 

RAM @ 133MHzRAM @ 150MHzRAM @ 166MHz
Cache @ 133MHzCache @ 150MHzCache @ 166MHz
CPU @ 1.26GHzCPU @ 1.42GHzCPU @ 1.58GHz
SSE @ 1.26GHzSSE @ 1.42GHzSSE @ 1.58GHz

Die wichtigste Basis der Performance eines SDRAM Systems sind der Speicherdurchsatz und die Latenzen. Der Einsatz der schnellsten Timings (2-2-2) und das Entfernen der Leadoff Pipeline Latenz garantiert schnellen Zugriff und möglichst hohe Transferraten zum SDRAM, den Rest erledigt die Taktskalierung. Für den P-III S bedeutet Speicherdurchsatz und schneller Speicherzugriff besonders viel, da seine Data Prefetch Logic und sein großer Cache die Systemleistung mit jedem zusätzlichen MB pro Sekunde weiter steigert. Links sehen wir die Skalierung des Speicherdurchsatzes mit der Taktfrequenz. Von links nach rechts: Sandra2003 RAM-Messung bei 133MHz FSB, 150MHz FSB und 166MHz FSB. 

Gegen moderne DDR / Rambus Plattformen hat der BX vom reinen Speicherdurchsatz her nichts zu melden, doch da es sich hier um SDR-SDRAM handelt, sind alle internen Latenzen des Speichers weit niedriger als bei DDR-SDRAM, die effektive Leistung ist erfahrungsgemäß je nach Anwendung in etwa mit einem DDR266 oder DDR333 System und einem AthlonXP gleicher Taktrate zu vergleichen.

Gleich darunter sehen wir in der selben Reihenfolge den enorm wichtigen Cache / RAM Benchmark, der nun die 512KB Level 2 Cache des Pentium-III S berücksichtigt. Wir sehen deutlich, daß größere Datenblöcke schneller gelesen und geschrieben werden können, als dies bei CPU's mit 256KB L2 der Fall ist. In diesem Test sollte eigentlich auch die Data Prefetch Logic des Pentium-III S sowie die des AthlonXP Prozessors mit einfließen. Tatsächlich schneiden CPU's ohne DPL und mit kleineren Caches hier deutlich schlechter ab. Bei großen Datenblöcken zeigt der P-III S deutlich die beste Performance, bei kleinen liegt der AthlonXP wohl aufgrund seines gut dimensionierten L1 Caches vorne.

Darunter sehen wir noch die Sandra CPU und CPU Multimedia (iSSE / aSSE) Benchmarks. Diese haben in der Regel eine eher geringe Aussagekraft, da zwar die synthetische Leistung des Prozessors ermittelt wird, diese aber oft in keinem Bezug zur praktischen Performance steht. Auffällig erscheint jedoch die starke Fließkomma SSE Leistung des P-III S, die bei 1.58GHz fast an einen 1.8GHz AthlonXP heranreicht. Die etwas weniger wichtige Integer (Ganzzahlen) SSE Leistung liegt etwas zurück.

Normalerweise würde für die Spielebenchmarks Quake III Arena in der Point Release Version 1.32 mit dem Timedemo "Four" zum Einsatz kommen, doch dann wäre die Vergleichbarkeit zu den älteren TBX Benchmarks der vorangehenden Artikel nicht mehr gegeben. Im Zuge dessen wird also wieder Quake III Arena in der Point Release Version 1.16 mit dem alten "Demo001" eingesetzt. Bei den Vergleichen zum i815EP-B0 kam ein Abit ST6-RAID zum Zuge, welches zusätzlich noch den AGP4x Modus zu seiner Verfügung hatte. Natürlich war auch die CPU in diesen Testungen immer die selbe, der MCI SDRAM wurde am i815EP-B0 ebenfalls immer auf 2-2-2 (tRAS 7, tRC 9) betrieben. In allen Fällen wurde die GeForce2 Ultra mit 280/500MHz getaktet.

Alle Werte des i440BX sind hier in hellem Orange zu sehen, die Ergebnisse des i815EP-B0 in blaugrün. Wie man sehen kann, fallen bei 133MHz FSB noch keine sonderlichen Unterschiede auf, doch skaliert man den Front Side Bus Takt beider Chipsätze linear nach oben, so scheint sich der BX zunehmend abzusetzen, was ihm eine bessere Pro-MHz Skalierung attestiert. Bei 166MHz FSB sehen wir schon Unterschiede von bis zu 10fps, im speziellen Fall von 800x600 bedeutet dies eine Systemleistungssteigerung von 5.29%. Generell liegt der BX also immer ein Stück vorne. 

Sehen wir uns nun noch die Leistung des SETI @ Home Command Line Clients an, ein Distributed Computing Client der besonders von der Cacheperformance und Cachegröße abhängt:

<Bild verloren>

SETI @ Home ist auch hier wieder einen Tick schneller, sobald man einen i440BX zum Einsatz bringt. Der Durchschnittswert wurde dabei bei beiden Systemen von einem SETI Queue Proxy Server über eine Berechnungsdauer von zwei Wochen kalkuliert, was beide Werte recht aussagekräftig macht, da beide Testsysteme 24/7, also rund um die Uhr liefen und je fast 100 Work Units in dieser Zeit produzierten. 

Als kurzer Vergleich sei vielleicht auch das links zu sehende Pentium4 System genannt: Dieses taktet physikalisch mit 140MHz FSB, also mit 560MHz Quad-Pumped, der Kerntakt des Pentium4 Northwood Prozessors liegt dabei auf 2.24GHz. Als Hauptspeicher kommt Kingston PC1066 Rambus zum Einsatz, dem die schnellen Timings 9-1-1-1 Read / 7-1-1-1 Write 8/7CL eingebrannt wurden. PC800 arbeitet hier zumeist mit höheren 9/8 Latenzen. Der Rambus taktet synchron auf 560MHz DRSL (Dual Rambus Signaling Levels).

Während der i815 weit genug vom Pentium4 entfernt liegt, um diesem keinesfalls mehr in die Suppe spucken zu können, kommt die i440BX Plattform gefährlich nahe an den übertakteten i850 "Tehama" Rambus Chipsatz heran. Der Leistungsgewinn vom i815EP-B0 "Solano" auf den i440BX "Natoma" beträgt hier prozentuell gesehen satte 9.89%. Dieser Wert liegt natürlich höher als bei den Quake III Arena Tests, da hier die reine Prozessor-Cache-RAM Leistung zählt, und die Performance der Grafikkarte nicht mehr mit einfließen kann.

 

Operation erfolgreich, es ist an der Zeit zum Fazit zu kommen:

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