Tualatin P-III S @ i440BX (S370, zweiter Teil)

Seite 7 - Vorbereitung des Mainboards auf High FSB Overclocking

 

Noch ist nicht klar, ob die Kombination einen hohen, stabilen FSB zu erzielen vermag, aber Vorsicht ist bekanntermaßen besser als Nachsicht, und so kümmere ich mich gleich um die passenden Kühlmaßnahmen. Das VRM (Voltage Regulator Module) des Abit BX133 ist enorm schwach ausgelegt und für Ausfälle leider nur zu gut bekannt. VRM's sollten grundsätzlich nur bestimmte Temperaturen erreichen (<70°C), speziell Elektrolytkondensatoren (die zylindrischen Objekte) sind hochgradig anfällig auf zuviel Hitze. Ich kümmere mich daher mit den hier zu sehenden Kühlrippen um die wichtigsten Bauteile.

Das Anbringen einer derartigen Passivkühlung gestaltet sich recht einfach. Man bestreiche den Zielchip bis auf die Ecken mit Wärmeleitpaste. Dann trage man in die Ecken feinste Tropfen flüssigen Superklebers auf. Ein Anpressen der Kühlrippe für 5 Sekunden reicht in der Regel für dauerhaften Sitz. Hauptziele der passiven Kühlung waren Spannungsregler, Taktgeneratoren und Brückenchips.

Greenies (kleine grüne Standardpassivkühler) auf Northbridges sind in der Regel nur mit Federdruck montiert, und weisen keinerlei Wärmetransfermedium auf. Dadurch kann eine Northbridge wie die Intel 82443BX schon im Normalbetrieb über 50°C heiß werden. Um dem entgegenzuwirken trage ich Wärmeleitpaste auf, montiere dann den Greenie neu, und füge wie hier zu sehen einen 40x40x20mm Panaflo 12V Lüfter hinzu, der die Sache wesentlich wohltemperierter gestalten sollte. Auf dem linken Bild ist noch die 82371EB / PIIXE4 Southbridge zu sehen, die eine kleine passive Kühlung verpaßt bekommen hat. Dieser Kühler sollte leicht ausreichen, um die sich kaum erwärmende Southbridge auf niedrigen Temperaturlevels zu halten.

Sehen wir uns das noch einmal im Überblick an:

Zusätzliche VRM Lüfter sollen sicherstellen, daß sich die Elektrolytkondensatoren des BX133 RAID Mainboards nicht zu sehr erhitzen. Das ohnehin nicht vollkommen optimale VRM wird hier noch dazu weit stärker belastet als üblich, da auch die I/O Spannung anzuheben wäre, und der Prozessor in überspanntem Zustand doch beträchtliche Mengen an Strom verbrauchen wird. Die Gesamtansicht zeigt, daß alle wichtigen Komponenten - die extrem heißen Spannungsregler und Taktgeneratoren - entsprechend bestückt wurden. Die Lüfter wurden ebenfalls sorgfältig mit sehr kleinen Dosen an Superkleber angebracht.

Nun noch zum Herz des Kühlsystems, der Prozessorkühlung:

Tualatin Prozessoren sind aufgrund ihres Kerntyps (P6 Kernarchitektur) und des 0.13µm Designs recht temperaturempfindlich. Will man höhere Taktraten stabilisieren, sollte man den Kern gepflegt unter 50°C halten. Ich gehe auch hier wieder auf Nummer sicher, und wähle mit dem guten alten HeatKiller 1.1 einen robusten und leistungsfähigen Kupferwasserblock, der von einem Heat Transformator gestützt wird. Dieser ist wiederum mit einem 120mm Papst Metalllüfter auf 17V und einem 120mm NMB Lüfter auf 5V bestückt. Bei der Montage eines S370 Kühlers mit besonders hoher Spannkraft sollte man übrigens auf die Socketnasen aufpassen. Da Tualatin Typen höher sind als ihre Coppermine-Vorgänger wird der Druck der Federklammern noch zusätzlich verstärkt, was einen enormen Anpreßdruck auf die CPU, aber auch eine enorme Zugspannung am Socket bedeutet.

Montage und Einbau wären damit beendet, kommen wir also zum interessanten Teil:

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