Tualatin P-III S @ i440BX (S370, zweiter Teil)

Seite 6 - Das Testsystem

 

Overclocking, das eigentliche Hauptziel dieses heutigen Artikels, ist auf einem i440BX kaum mit etwas zu vergleichen, das man von sonst irgendwo kennt. Moderne Plattformen verfügen über hohe Teiler für die Busteilsysteme oder gleich über dedizierte Taktgeber. Wer sich hauptsächlich mit AMD Systemen beschäftigt, wird es gewohnt sein, dank befreitem Multiplikator nicht an die Übertaktung des Front Side Busses gebunden zu sein, doch nicht so am BX. Hier haben wir es mit einem auf 100MHz spezifizierten Chipsatz zu tun, dessen niedrigster PCI Teiler 1/4 lautet, dessen niedrigster AGP Teiler mit 2/3 erreicht ist. Asynchrone Speichertaktung gibt es hier nicht - Der Hauptspeicher skaliert 1:1 mit dem Front Side Bus und läßt sich ohne externe Taktgeber auf gar keinen Fall vom FSB entkoppeln. So erhält man zwar die maximale Leistung pro MHz FSB, doch der Aufwand ist gleichermaßen enorm.

Was also von vornherein klar scheint ist, daß ein Satz an besonderer, erlesener Hardware nötig ist, um ein i440BX System mit Aussicht auf Erfolg zu übertakten. Man braucht Speicher, der viel Takt verträgt, und dabei auch noch niedrige Latenzen fahren kann, eine Grafikkarte die mit brutalsten AGP Taktungen zurecht kommt und, was natürlich sehr wichtig ist; Festplatten, die dauerhaft hohe PCI Taktraten akzeptieren, ohne daß man dabei von ATA33/66 heruntersteigen müßte. Und so sieht die BX Overclocking Zusammenstellung nach sorgfältigem Auswahlverfahren aus:

 

Mainboard:

Abit BX133 RAID (Socket370, bietet enorm gute OC Optionen und wahlweise ATA66 über den HPT370)

Hauptprozessor:

Intel "Tualatin" Pentium-III S 1.26GHz / 512KB L2 Revision SL5LW (Stepping tA1)

Hauptspeicher:

MCI/MDT PC150 CL2 SDRAM, 256MB

Grafikkarte:

Elsa Gladiac Ultra / GeForce2 Ultra (exzellente AGP Taktverträglichkeit) @ 280/500MHz

Soundkarte:

Creative Labs SoundBlaster AWE64 Gold (exzellente ISA Taktverträglichkeit)

Netzwerkkarte:

DLink DE528-CT 10MBit (gute PCI Taktverträglichkeit)

Controller 3:

Promise FastTrak66 (äußerst stabiler ATA66 RAID Controller mit dediziertem 33MHz Taktgeber)

HDD 0:

Samsung SpinPoint SV2046D 5400rpm ATA33 20GB / 480KB Cache

HDD 1:

IBM DTTA 350640 5400rpm ATA33 6GB / 468KB Cache

HDD 3:

Seagate Barracuda-II ST314220A 7200rpm ATA33 13.2GB / 512KB Cache

HDD 4 & 5:

Siemens-Fujitsu 5400rpm ATA66 2 x 20 = 40GB im RAID-0 Verbund / 2 x 512KB Cache (FastTrak66)

CD Laufwerk:

AOpen 50x ATA33

Energieversorgung:

Antec SmartPower 350W

CPU Kühlung:

Watercool Heatkiller v1.1, Watercool Heat Transformator (2 x 120mm Lüfter)

Gehäusebelüftung:

2 x 80mm Intake, 2 x 120mm Outtake, 1 x 92mm Outtake

 

Damit haben wir hier also ein voll beladenes System mit 5 Festplatten, davon auch ein RAID Array, halbwegs annehmbarer 3D Beschleunigung und guter Kühlung. Eine Grafikkarte neuerer Generation (GeForce4, Radeon 9x00) konnte leider nicht gewählt werden, da keine aktuelle Grafikkarte gut mit der Übertaktung des AGP Subsystems zurechtkommt. Mit der AWE64 Gold Soundkarte wird ein weiterer Risikofaktor eliminiert, da der ISA immer 1/4 des PCI Taktes beträgt und eine SoundBlaster AWE64 Gold mit über 12MHz ISA zurechtkommt. Wer 3D Sound benötigt, kann zu Produkten aus dem Hause Terratec greifen, die als recht takttolerant gelten.

Nachdem die Auswahl der Komponenten nun feststeht, gilt es noch einige Dinge sicherzustellen, die uns den erfolgreichen Overclock dieses sehr ungewöhnlichen, modifizierten Systems ermöglichen sollen. Kurz und gut: Das Mainboard wird noch entsprechend umgerüstet.

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