Tualatin P-III S @ i440BX (S370, zweiter Teil)

Seite 4 - Praktische Umsetzung der Modifikation - Änderungen am Socket370

 

Hier wird bereits ein Teil des folgenden Testsystems vorweggenommen, nämlich der Prozessor. Wie in den meisten bisherigen Artikeln zum TBX Projekt handelt es sich auch dieses Mal um einen P-III Serverprozessor mit 512KB L2 Cache, genau genommen um einen Pentium-III S 1.26GHz. Gleich daneben liegen eine feine Zange und eine Nähnadel, deren genaue Funktion in Kürze klar werden wird. Dies ist neben einem Taschenmesser das einzige zusätzliche Werkzeug, daß zur Anwendung der Modifikation nötig sein sollte. Zur Verbindung der Pins, wie auf Seite 3 beschrieben kann man entweder mit Silberleitstift oder so wie ich es zeigen möchte, mit feinem Draht vorgehen.

Zuerst kümmern wir uns jedoch um den Sockel. Diesen zu öffnen ohne Beschädigungen am Plastik des Socketschlittens auszulösen erfordert ein gewisses Geschick. Am besten drückt man hinten in die Mitte des Plastiks an der Stelle, an der der Metallhebel in den Socket führt, und überdreht den Hebel dann weiter in die Öffnungsrichtung. Bringt dies nicht den gewünschten Erfolg kann man versuchen, den Socketschlitten vorsichtig mit einem kleinen Messer abzuhebeln. Wichtig ist, daß man unter keinen Umständen zu viel rohe Kraft anwendet, da das dünne Plastik des Schlittens darauf sehr sensibel reagiert. Ein vollkommen zerstörter Schlitten könnte die TBX Planung unnötig früh beenden, es lohnt also sich lieber etwas mehr Zeit zu lassen, als zu schnell zu viel Gewalt anzuwenden.

Ist der Socket einmal erfolgreich geöffnet, so gilt es die richtigen Pins zu entfernen, zur Erinnerung: Dies waren AN3, AJ3 und AK4. Hierbei muß man die Spiegelung zum Socket beachten, da auf dem [Bild von Seite 3] ja die Pin-Ansicht des Prozessors zu sehen war. Man sollte also besser zwei Mal nachsehen, bevor man die falschen Kontakte aus dem Socket holt, denn diese sind kaum zu ersetzen. Mit der Nadel lassen sich die Kontakte recht gut hochbiegen, wonach man sie mit der Zange leicht aus dem Socket reißen kann. Sollte ein winziger "Stutzen" des Pins im Socket verbleiben, so ist dies nicht weiter tragisch: Durch die Verschubrichtung des Schlittens wird der Prozessor dazu keinen Kontakt haben.

Für diesen Teil der Modifikation sollte man gute Nerven haben. Selbst heute sind gute BX Boards oft noch recht teuer, es lohnt sich also nicht, eines dieser alten Boards zu zerstören. Ein ruhiges Händchen erhöht die Erfolgschancen hier beträchtlich. Wer kann, sollte Arbeiten dieser Art vorher an defekten Sockeln / Boards austesten. Ein Abrutschen ist unbedingt zu vermeiden, da dadurch Leiterbahnen oder SMD (Surface Mount Device) Bauteile auf dem Mainboard abgetrennt oder beschädigt werden könnten.

Die Pins sind äußerst klein, wie auch auf dem linken Bild zu erkennen ist. Wieder wird klar, mit welcher Sorgfalt vorgegangen werden muß, damit die Modifikation des Sockets sauber verläuft. Nebenan ist der fertig präparierte Socket zu sehen, dem jetzt drei Pins fehlen. Man sieht am Plastik des Sockets Kratzspuren vom Hebeln mit der Nadel, wo einst die Pins saßen, dies hat aber natürlich keine weitere Auswirkung. Etwaige Plastikkrümel sollte man aber dennoch entfernen, damit sich der Socketschlitten sauber bedienen läßt. Nach der Prozedur ist noch der Metallhebel einzulegen, und der Socketschlitten kann einfach wieder auf den Socket370 aufgesteckt werden. Voila - die Arbeiten am Mainboard sind beendet!

Nachdem unser Board also fertig präpariert wurde, sind noch die Modifikationen an der CPU notwendig:

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