Tualatin P-III S @ i440BX (Slot-1, erster Teil)

Seite 3 - Die Modifikation

Hat man alle vorangehenden Schritte bedacht, und (falls wirklich notwendig) das Microcode Update durchgeführt, kann man mit der eigentlichen Modifikation beginnen. Hierzu benötigt man sehr dünnen Kupferdraht und/oder Silberleitlack, ein ruhiges Händchen und ein wenig Geduld. Des weiteren sollte man sich nicht gleich von der Darstellung des MOD's abschrecken lassen, es sieht schwer aus, ist aber sicher zu schaffen:

tbx_mod_theory.gif (44570 Byte)

Ansicht eines Tualatin-Prozessors von der PIN-Seite! Quelle: Intel 0.13µm P-III (S)/ 512K Whitepaper

Wir sehen, daß die Pins AN3, AK4 und AJ3 rot markiert sind. Das bedeutet, daß diese Pins keinen Kontakt mehr zum Socket haben dürfen. Ich rate dringend davon ab, die Pins zu entfernen, speziell bei AK4, da dieser später noch verbunden werden muß, was schwer fallen dürfte wenn der Pin nicht mehr existiert. Es geht einfacher: Man öffnet das Slocket einfach, und entfernt die Metallkontakte aus dem Socket selbst. Von einer Isolierung mit Nagellack möchte ich ebenso abraten, da sich in meinen Tests herausgestellt hatte, daß der Lack beim Einsetzen der CPU abgeschliffen werden kann, und so nicht mehr korrekt isoliert. Die Metallpins innerhalb des Sockets können leicht mit einem kleinen Messerspitze herausgebogen und danach mit einer kleinen Zange ausgerissen werden. Der Socketdeckel selbst kann an der Seite abgehebelt werden, man sollte mit ein wenig Vorsicht vorgehen um die dünnen Plastikschienen, die den beweglichen Deckel führen nicht zu beschädigen.

tbx_opensocket.jpg (38153 Byte)

Der geöffnete Socket - inklusive Gelbstich. Es scheint naheliegend, daß H:O dringend einen neuen Flachbettscanner benötigt....

Einige wenige Mainboards benötigen die Verbindung von AK4 und AK26 nicht. Ein BX133 etwa würde gelegentlich auch ohne diese Modifikation mit einem Tualatin laufen, die meisten Mainboards benötigen aber auf AK4 ein Power Good Signal, so auch das hier eingesetzte BE6-II. Ein Versuch den P-III S ohne diese Verbindung zu betreiben scheiterte - es kam nicht einmal mehr zum POST. Andere Anwender berichteten von schwerwiegenden Instabilitäten solange AK4 und AK26 nicht verbunden sind. Ich rate damit, diese Verbindung immer herzustellen. Eine Verbindung wird am besten (wie am Bild ganz oben gezeigt) nicht direkt verlegt, sondern an der Unterseite der Pinreihe entlang. Speziell bei Verwendung von Blankdraht ist diese Vorgehensweise empfehlenswert, da das Risiko einer Verbindung zu weiteren Pins minimiert wird. Am besten macht man es aber wie auf folgendem Bild zu sehen:

tbx_fixedwire.jpg (62308 Byte)

Dieser Draht ist isoliert. Blankdraht funktioniert genau so gut, man muß nur bei der Verlegung ungleich vorsichtiger sein! (Quelle: [MadOnion])

Die Fixierung des Drahtes erfolgt am besten über Isolierungsband oder gewöhnliches Klebeband. Nachdem die CPU in den modifizierten Socket eingesetzt wurde, ist der Draht ohnehin gut fixiert. In dem obersten Bild ist auch noch eine Verbindung von VSS (Masse), VID0, VID25m und VID2 zu sehen. Diese dient der Einstellung einer Standardspannung von 1.65/1.675V, welche eine gute Basis zum Übertakten darstellen sollte. Bei gewöhnlichen (nicht B0 Step) i815 Mainboards wie dem Asus CUSL2 sollte die Verbindung von VID0 zu VSS nicht mehr zwingend nötig sein, da diese am Mainboard selbst erfolgt. Schaden kann die Verbindung aber nicht. Jetzt aber zum Wesentlichen:

[«][Zu Seite 4 - Overclocking und Fazit][»]