Tualatin P-III S @ i440BX (Slot-1, erster Teil)

Seite 2 - Hindernisse und Barrieren

Was steckt nun hinter all den geglückten und all den nicht geglückten Modifizierungsversuchen? Nun eines sei vorweg gesagt: Socket 370 Plattformen stellten in den bisherigen Versuchsreihen keinerlei Probleme dar. Sowohl Boards wie das Abit BX133 als auch VIA Apollo PRO 133A Systeme scheinen sang und klanglos zu funktionieren, sobald die Modifikation entsprechend angewendet wurde. Viel mehr Probleme traten hingegen bei Slot-1 Plattformen auf, bei denen ein Slot-1 zu FCPGA Adapter zum Einsatz kommen muß. Ich habe daher die Modifikation mit einem NoName Slocket sowie einem Slocket von Abit getestet (Abit SlotKET !!! 1.1).

Während das NoName Slocket den P-III S 1.26GHz nicht einmal bis zu einem POST brachte, funktionierte die Modifikation am Abit SlotKET !!! ohne Probleme. Der Grund scheint in einem auf dem Slocket verlöteten Chip zu liegen, der übrigens auch auf PowerLeap Adaptern zum Einsatz kommt:

tbx_slocket_w_chip.jpg (14370 Byte)

tbx_slocket_wo_chip.jpg (7388 Byte)

Ein Abit SlotKET !!! mit besagtem Chip

...und ohne!

Man sollte präzise darauf achten, was für ein Slocket man besitzt oder sich zu kaufen gedenkt. Slockets sind zwar derart billig, das man sich einen Fehlkauf leisten könnte und immer noch preislich unter einen PowerLeap Adapter käme, aber hier sei gleich darauf hingewiesen, daß NoName Adapter mit dem Mod nicht funktionieren. Eine Liste bekannterweise kompatibler Adapter findet ihr auf [Tualatinmod].

Doch damit nicht genug - es gibt noch ein Hindernis zu überwinden. Sollte euer Board trotz korrektem Adapter nicht posten, könnte es sein, daß das zum Einsatz kommende BIOS die Verwendung einer unbekannten CPU nicht erlaubt. Jedes BIOS verfügt über eine Liste sogenannter Microcodes, über die das BIOS die CPU zu identifizieren imstande ist. Einige Mainboards wie das Abit BE6-II oder das Soyo 6BA+III/IV wie auch das MSI BX Master verfügen über BIOS'es die auch eine nicht eindeutig identifizierte CPU betreiben können. Ein Tualatin Celeron würde hier zum Beispiel als normaler P-III erkannt. Dies beeinträchtigt in keinster Weise die Funktionsweise der CPU, kann aber zum nicht Posten des Systems führen, wenn das BIOS blockiert. Für alle Mainboards die mit einem Award 4 oder Award 6 BIOS ausgestattet sind (wie die meisten BX Mainboards) gibt es hierfür eine riskante aber praktische Lösung. Man kann mithilfe des Tools [CBROM] einfach die Tualatin Microcodes aus einem i815EP-B0 BIOS (Abit ST6(-RAID), Asus TUSL2-C) extrahieren, um sie danach in das BIOS des gewünschten Mainboards zu patchen. Das so veränderte BIOS wird danach einfach geflasht, und das Board der Wahl verfügt über Tualatin-Microcode Support. Es folgen die nötigen Kommandozeilenparameter für den Vorgang des Patchens:

cbrom quellbios.bin /cpucode extract

Holt die Microcodes aus dem Quell-BIOS. Man wird nach einem Dateinamen für die Microcodes gefragt, ich würde den Namen "cpucode.bin" wählen.

cbrom zielbios.bin /cpucode release

Löscht die bestehenden Microcodes aus dem Ziel-BIOS.

cbrom zielbios.bin /cpucode cpucode.bin

Patcht die aus dem Quell-BIOS gespeicherten Microcodes in das Ziel-BIOS.

Danach muß das BIOS noch in einer reinen DOS Umgebung geflasht werden. Hard:Overclock kann weder für den Mod noch für das Flashen von BIOS'es eine Funktionsgarantie übernehmen, doch einige Sicherheitshinweise seien noch angebracht: Man sollte nur in einer echten reinen DOS Umgebung flashen. Keine Treiber, keine Memory Manager wie EMM386 oder gar QEMM. Zudem sollte man sein System beim Flashen von BIOS'es unübertaktet lassen, und niemals das System während dem Flashvorgang deaktivieren. Weiters sollte man darauf achten vor dem Flashen eine Sicherheitskopie des BIOS herzustellen. Sollten beim Flashen des modifizierten BIOS Schreibfehler auftreten, kann man immer noch aus dem Flash-Programm in die DOS Ebene zurückkehren und das alte gesicherte BIOS einflashen.

Aber nun kommen wir zur Modifikation selbst:

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