Seite 4
Der Vorgang an sich:
Nun zum Overclocking-Vorgang, speziell bei Motherboards & CPU's: Primär muß man hier zwischen Athlons, Pentiums / Slot-1 Celerons und FC-PGA-Celerons über Adapterkarte unterscheiden. Es ist immer eine Frage der verfügbaren Optionen; WO habe ich meine Jumper / Schalter oder Softwareoptionen für TAKT und SPANNUNG?
Wenn man einen Athlon besitzt hat man neben dem FSB noch die Möglichkeit eines Goldfinger Devices wie es z.B.: bei [Prozessortuning] erhältlich ist. Mit einer solchen Tweak-Card sind die Multiplikatoreinstellungen und die Spannungswerte für den CPU-Kern frei wählbar, das Overclocking wird dadurch wesentlich erleichtert.
Verfügt man über einen Intel Celeron PPGA oder FC-PGA
(Celeron-II) Prozessor (gesockelte Varianten) so sollte man in einen Adapter
investieren, der bereits Spannungs-Jumper zur Verfügung stellt, wie z.B.: den [Abit]
Slotket. Bei CPU's wie den Intel P-II oder P-III sollten Jumper dieser Art auf
dem Board vorhanden sein, es sei denn man kann diese Werte im BIOS verstellen.
Hebt man nun den FSB (Bustakt) an, so erhöht man je nach gesetztem oder fix
eingestelltem Multiplikator auch den CPU-Takt und nebenbei auch den Takt für
AGP, PCI (IDE/SCSI), ISA, COM und LPT. Nehmen wir nun an wir verfügen über
einen Celeron-II Prozessor der standardmäßig auf 566MHz getaktet ist. Diese
CPU ist für 66MHz FSB ausgelegt und besitzt einen fixen Multiplikator von 8.5.
Erhöhen wir nun den Bustakt auf 83Mhz, so erhalten wir einen Core (Kern) - Takt
von 706Mhz. (83 x 8.5 = 705.5), bei 100MHz FSB bereits 850Mhz (100 x 8.5 = 850).
Das wäre im Grundprinzip auch schon alles - aber man ahnt es sicher schon: So
leicht ist es nicht.... Noch weitere Dinge sind zu beachten wenn man
erfolgreich übertakten will. Siehe [Zentralkomponenten].
Nun zu den Problemen die Auftreten können und wie man sie beheben kann:
> Der Computer postet nicht (d.h.: Nur schwarzer Schirm beim Booten oder sehr schnelles Aufhängen vor Anzeige der MHz)
Eindeutig zu wenig Spannung. In diesem Fall müßte die Spannung via Jumper oder im BIOS erhöht werden. Die Erhöhung der Kernspannung sollte zur Sicherheit besser in kleinen Schritten erfolgen, 0.05V oder 0.1V Schritte sind wohl akzeptabel. Athlons ertragen übrigens keine so großen Erhöhungen der Kernspannung. Übrigens: Je mehr Kernspannung desto mehr Hitze entwickelt die CPU!
> Es kommt zu Datenverlust, HDD-Headcrashes, oder meine Festplatten werden oft beim Booten nicht erkannt / Mein Brenner produziert SCSI/IDE-Fehler
Der PCI-Takt ist für eines oder mehrere Laufwerke zu hoch. Wenn UDMA-Modi aktiviert sind: Ausschalten, ansonsten nach Möglichkeit den PCI-Takt reduzieren, oder die Gesamtübertaktung zurücknehmen, auch ein HDD-Wechsel wäre möglich. Datenverlust ist einer der schlimmsten Nebenwirkungen die Overclocking verursachen kann...
> Der Computer liefert "Blue Screens" wie z.B.: den schweren Ausnahmefehler E0
Hier macht entweder der RAM oder der CHIPSATZ nicht mehr mit. Bessere Kühlung des Chipsatzes ist nur selten nötig, meist hilft die Erhöhung der Latenzzeiten des RAMs im BIOS. Auch den RAM in verschiedene DIMMs zu stecken kann helfen. Sollte man über mehr als 1 Modul verfügen, wie z.B.: 2x64MB sollte man das auf ein Modul reduzieren, da diese Variante (nach der Kondensatorgleichung) stabiler läuft. Auch kann man bei einigen Boards die I/O Spannung im BIOS erhöhen, sodaß das Signal zwischen AGP, Chipsatz und RAM noch reiner wird, was wiederum die Stabilität erhöht.
> Der Computer hängt
Auch hier kann der RAM schuld sein. Möglich wäre auch eine zu niedrige L2 Cache Latenz, die man im BIOS oder mit einem kleinen Programm namens WCPUL2DD von [H-Oda] erhöhen kann. Wenn die Grafikkarte übertaktet ist, kann natürlich auch sie am Absturz schuld sein. Eines der gängigsten Probleme ist aber zuviel Temperatur, was und zur letzten Seite bringt, der Kühltechnik. (Hier ist selten aber manchmal auch eine um 0.5V oder 0.1V zu niedrige Kernspannung schuld)