SEITE 2: Sockets und Slots

Für Prozessoren wurden schon unterschiedlichste Steckformen entwickelt, der größte Unterschied besteht wohl im Socket / Slot Formfaktor. Ich werde mal einige der Steckformen beschreiben...

Socket5 / Socket7:

Diese Sockel wurden für Pentium-Prozessoren verwendet, auch K5 fanden darin ihre Verwendung. Physikalisch waren Socket5 und Socket7 identisch, jedoch gab es Unterschiede in der PIN-Belegung. Hier zwei Bilder von den Sockets:

Socket 5: Socket 7
Socket5.jpg (35046 Byte) Socket7.jpg (28838 Byte)

Der Socket5 unterstützte maximal Prozessoren bis 133MHz und verfügte nicht über die Unterstützung des P55CT (Pentium-MMX), weiters unterstützten die Motherboards mit diesem Sockel oft die erforderlichen Spannungen für die K5-CPU nicht. Der Socket7 konnte (mußte aber nicht) bereits MMX-CPU's aufnehmen und unterstützte CPU's bis 200 und später bis 233MHz Der Socket5 wurde z.B.: auf Boards mit dem Intel FX-Chipsatz verwendet, Socket7 auf den HX, VX, TX und VXPro Chipsätzen. Der VXPro und TX unterstützten bereits SDRAM und UDMA33. Zum Aufrüsten älterer 3.5V Boards auf 2.5, 2.8 und 2.9V (sofern das Board keine Jumper dafür besitzt) gibt es übrigens auch einen Aufsatz mit Spannungswandler, hier ein Bild (non-clickable):

Super Socket7:

Der Super Socket7 reicht zur Zeit bis 550MHz und unterstützt neben den Pentiums und K5 nun auch den K6-II und K6-III, wobei bei letzterem der onboard-Cache als L3 funktioniert, da der K6-III bereits on-die L2 Cache verwendet. (256KB core-speed 2-weg).

Socket8:

Dieser Spezialsocket ist nur für einen Prozessor entwickelt worden: Den Pentium Pro. Der PPro, der über Spezialregister zu verbessertem VRAM-Zugriff verfügte (Write Combining) hatte bereits eine 0.25µm Fertigungstechnik und steuerte bis zu 2MB L2-Cache auf dem Mainboard mit vollem Core-Takt an, hierbei kam nur PBC (Pipelined Burst Cache) zum Einsatz. Der Socket8 unterstützt bis zu 233MHz und auf SMP ausgelegt. (Multi Processing). Zum Einsatz kam der Socket8 auf zwei verschiedenen FX-Chipsätzen, wobei nur der spätere Write Combining ohne Instabilitäten unterstützte. Die Pro-Technologie wurde übrigens auch in alle Nachfolgeprozessoren integriert. Auch der AMD Athlon besitzt diese CPU-Register.

Socket 370, PPGA (Plastic Pin Grid Array):

Dieser Socket kam in zwei Formen auf den Markt: Direkt auf Motherboards und auf Adapterkarten um Kompatibilität mit dem Slot-1 herzustellen. Hier ist so ein Adapter zu sehen (non-clickable):

Der Adapter ist für den PPGA-Celeron gedacht (Nachfolger des Slot-1 Celerons). Das Pin Array umfaßt 370 Pins und der Socket ist physikalisch inkompatibel zu Sockel5/7/8. Auf vielen Adapterkarten dieser Art befinden sich auch VCore-Jumper um die Spannung der CPU von 1.35V bis 3.5V in 0.05V-Schritten verstellen zu können, wie z.B.: auf den Adaptern von [ABIT].

FC-PGA (Flip-Chip Pin Grid Array):

Ist zwar physikalisch kompatibel zu PPGA, der macht aber bei FC-PGA P-III's und Celeron-II Probleme mit der Stabilität. Erst wenn zwei der Pins über eine Leitung mit einem Widerstand verbunden werden wird der PPGA kompatibel zu FC-PGA. Flip-Chip steht für den umgedrehten DIE (CPU-Kern), der innerhalb der CPU für einen besseren Wärmetransfer nach außen sorgt. Wie ja hier bereits steht ist FC-PGA für gesockelte P-III's und Celeron-II gedacht. Auch hier befinden sich auf den guten Adaptern VCore-Jumper.

Slot-1:

Der Slot-1 wurde schon 1998 für P-II CPUs auf den Markt gebracht. Später folgten die ersten Celerons ohne Cache und dann jene Celerons die über 128KB on-die PBC verfügten. Auch heute noch ist der Slot-1 enorm beliebt, auf ihm laufen Celeron, P-II, P-III und auch alle gesockelten CPU's (PPGA und FC-PGA Celeron / P-III) über Adapter. Zum Einsatz kommt er auf FX, LX, BX und i810, i815, i820 und i840 Chipsätzen. Der FX (uralt) blieb nur kurz mit ihm Spiel, auch der LX war ein mehr oder weniger schwacher Chip. Der BX ist und bleibt Intels erfolgreichster Chipsatz, und wird mit Slot-1 auch heute noch verwendet. Die neuen i8xx Chipsätze sind aufgrund RDRAM's oder MTH nicht sehr beliebt. Da ich leider grad kein Slot-1 Board zum scannen hierhatte, ein Bild einer Slot-1 CPU [P-II 300 (SL2WF)], clickable:

Slot-2:

Der Slot-2 ist nur für den Workstation-Prozessor von Intel, für den Pentium-II/III Xeon gedacht. Diese CPUs unterscheiden sich durch einen größeren Cache (außer die derzeitigen CuMine-Varianten), bis 2MB sind möglich.

Slot-A:

Der Slot-A ist physikalisch identisch zum Slot-1, allerdings wird über ihn nur mit dem EV6-Protokoll (Herkunft: ALPHA-Prozessoren) kommuniziert, das bis zu 200MHz FSB unterstützt. Der Slot-A ist die Grundlage des AMD Athlon Prozessors.

Socket-A:

Die neuen Athlons DURON und THUNDERBIRD sollen primär für Socket-A produziert werden, Adapter sind allerdings in Planung.

Socket 423:

Der mit 423Pins ausgestattete Socket-423 oder Socket-W ist nur für den Pentium-IV ("Willamette") gedacht.

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